12.11.2025 Protekt

Was tun, wenn Warn-Apps versagen und Kliniken stillstehen?

Die Konferenz protekt 2025 widmet sich der Sicherheit kritischer Infrastrukturen im digitalen Zeitalter

IT-Systeme sind Segen und Fluch zugleich: Bei Stromausfällen zeigt sich unsere Abhängigkeit, Hackerangriffe wären ohne sie undenkbar – und doch können sie enorme Hilfe leisten, etwa beim Hochwasserschutz. Die protekt 2025 – die Leitkonferenz zum Schutz kritischer Infrastrukturen widmet sich genau dieser Frage: Wie sicher sind Wasser, Energie, Verkehr oder medizinische Versorgung im digitalen Zeitalter und welche Chancen und Risiken birgt künstliche Intelligenz? Am 25. und 26. November 2025 treffen sich KRITIS-Betreiber, Sicherheitsverantwortliche und Forschende in Leipzig, um Antworten zu finden, die alle Bürgerinnen und Bürger betreffen.

Wenn Starkregen die Stadt flutet, zählt jede Minute. Juliana Koltermann da Silva von der TU Dresden zeigt in ihrem Vortrag, wie KI-gestützte Warnsysteme bis zu 30 Minuten früher vor extremen Starkregenereignissen und urbanen Sturzfluten warnen können. Herkömmliche Modelle stoßen bei Extremwetter schnell an ihre Grenzen. Ihr KI-basiertes Vorhersagesystem berechnet nicht nur präziser, wo und wie stark es regnen wird, sondern prognostiziert auch, welche Straßen und Stadtteile überflutet werden – schnell genug für effektives Krisenmanagement in Echtzeit.

Wenn Warnsysteme selbst zur Gefahr werden

Doch sind es genau diese Systeme, die sich besonders als Ziel hybrider Angriffe eignen. Wie also verhindern, dass sie in falsche Hände geraten? Diese Frage stellt der Round Table „KI als neue Form der Bedrohung von KRITIS – Fluch oder Segen?“ mit Experten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, OFFIS – Institut für Informatik in Oldenburg und dem KI-Servicezentrum für sensible und Kritische Infrastrukturen GWDG.

Im Notfall: menschliche Intelligenz

Dass es genau aus diesem Grund weiterhin menschlicher Intelligenz bedarf, zeigt ein weiterer Vortrag von Lars Forchheim und Dr. Lena Otto vom Städtischen Klinikum Dresden. Ein Angriff auf die IT-Infrastruktur eines Krankenhauses kann bedeuten, dass Beatmungsgeräte ausfallen oder Patientendaten unzugänglich werden. In diesem Fall muss das medizinische Personal auch ohne IT-Systeme handlungsfähig bleiben. Forchheim und Dr. Otto berichten, wie sie mit realitätsnahen Übungen das Bewusstsein ihrer Mitarbeitenden schärfen und warum IT-Sicherheit genauso regelmäßig geübt werden muss wie ein Feueralarm.

Die protekt 2025 macht deutlich: Cybersicherheit ist keine Frage der Technik allein, sondern beginnt bei jedem Einzelnen – vom Klinikmitarbeiter bis zur Bürgerin, die einer Warn-App vertraut.

Die Akkreditierung ist hier möglich .

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Ansprechpartner

Mark Gärtner
Pressesprecher
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