Konferenz der Zuversicht – protekt mit hochkarätigen Speakern und einer Premiere
Erneut ist die protekt gewachsen: mit 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat die Konferenz ein neues Hoch erreicht. Nahmen im Jahr 2023 noch 460 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teil, waren es 2024 über 500.
Fundamentale Veränderungen – Perspektiven dreier Bundesbehörden
Besonders wertvoll waren in diesem Jahr die beiden Schirmherrschaften der protekt. Mit Claudia Plattner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Sabine Lackner vom Technischen Hilfswerk (THW) waren die Präsidentinnen zweier dem Bundesministerium des Innern unterstehenden Behörden vertreten – einer der beiden protekt-Schirmherren. Im Round Table mit Peter Lauwe vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) machten alle drei ganz deutlich: auf Bundesebene vollziehen sich derzeit grundlegende Veränderungen.
Das BBK warnt die Bevölkerung inzwischen in unmissverständlichen Worten vor der zunehmenden Gefahr eines kriegerisch ausgelösten Bündnisfalls und hat hierzu eine entsprechende Broschüre veröffentlicht. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, Vorräte für den Katastrophenfall anzulegen, ergänzt durch konkrete Verhaltenstipps. Denn was eklatant auseinanderfällt ist auf der einen Seite, dass die Gefahr eines ausgeweiteten Krieges in Europa allgemein akzeptiert ist. Auf der anderen Seite wird diese Akzeptanz aber oft noch nicht in individuelles Handeln übersetzt. Das gelte es zu ändern.
Für wen diese Diskrepanz nicht gilt, sind die 88.000 Ehrenamtlichen des THW. Zusammen mit 2.000 hauptamtlich Beschäftigten bilde das THW in Deutschland eine Institution, die auf Kriegs- und Katastrophenlagen bestens vorbereitet sei. Lackner verdeutlichte, dass das THW lange Zeit in Sachen IT und Cybersicherheit kaum beachtet worden sei. Dies habe sich inzwischen geändert.
Das Vertrauen in die digitale Souveränität im Speziellen und die Funktionsfähigkeit staatlicher Institutionen im Allgemeinen sollen erschüttert werden, so Plattner. Zahlreiche Cyberangriffe zeigen das, argumentiert sie. Das Vertrauen gelte es zu wahren beziehungsweise herzustellen. Digitale Souveränität lasse sich jedoch nicht allein national denken – sie erfordere europäische Lösungen.
Relevanz und Aktualität geben Zuversicht
Der zweite Schirmherr, der Sächsische Staatsminister des Inneren Armin Schuster, eröffnete den zweiten Konferenztag persönlich mit einem Grußwort. Zudem gab es eine Premiere: Bianca Kastl, ethische Hackerin vom Chaos Computer Club, teilte ihre Schlussfolgerungen aus ihrem Hack der elektronischen Patientenakte. Immer noch bestehe „ingenieurstechnisches Potential“, die Akte sicher zu machen. Dieses Vertrauen muss aber geschaffen werden, denn ohne psychologische Sicherheit wird „eines der größten IT-Projekte der Bundesrepublik“ nicht gelingen.
Relevanz und Aktualität der auf der protekt besprochenen Themen sind hoch. Das zeigen die hier vorgestellten Blitzlichter aus einzelnen Programmpunkten und Reden wie die der 90 weiteren Referentinnen und Referenten. Nicht zuletzt die auf der Ausstellungsfläche vorgestellten, innovativen Ideen und Lösungen von 44 Partnern vertieften die Einblicke und Möglichkeiten für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der protekt.
Projektdirektorin Carmen Bender bilanziert: „Wir erleben stürmische Zeiten. Die protekt offenbart, wie viele Menschen mit enormem Wissen und Expertise dagegenhalten. Vor allem ein Begriff tauchte immer wieder auf: Zuversicht. Dass es dafür Anlass zur Genüge gibt, das hat die protekt in diesem Jahr aufs Neue gezeigt. Die Themen der protekt bleiben aktuell. Auf der nächsten protekt am 10. und 11. November 2026 werden wir neue Lösungsansätze und Antworten hören und präsentiert bekommen – je nachdem, wie sich die Sicherheitslage dann ausgestalten wird.“
Das Projektteam freut sich über das positive Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den beiden Konferenztagen sowie zu der vorangegangenen Exkursion zum Universitätsklinikum Leipzig. Der Dank des Projektteams gilt den ideellen Trägern der protekt, dem Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastrukturen e.V. (BSKI), dem Verband für Sicherheitstechnik e.V. (VfS) wie dem BSI und dem BBK für eine herausragende Zusammenarbeit, allen Premiumpartnern, Ausstellern, Forschungsprojekten und Sponsoren für die Unterstützung, dem Universitätsklinikum für eine erkenntnisreiche Exkursion sowie den Referentinnen und Referenten für ihr mit uns geteiltes Wissen.